Wir fahren zum Oberjoch und müssen uns teilweise in die ganz normale Skifahrer und Skitourengeher Karawane einreihen. Aber unser Tourenführer Hubert Weber weiß einen Parkplatz zwischen Schattwald und Zöblen, von dem wir tatsächlich dem ganzen Trubel entfliehen und ganz allein, unbehelligt und gemütlich starten können.
Nachdem wir durch ein kurzes Waldstück und eine kleine Ebene queren, gelangen wir auf eine der Skipisten der Wannenjoch- bzw. Rohnenspitzbahn. Auf dieser steigen wir einige Zeit bergauf (natürlich vorschriftsmäßig ganz am Rande der Piste, oder auch daneben), immer weiter das Stuibental hinein, bis wir auf die Abzweigung, die links Richtung Ponten geht, treffen. In der Zwischenzeit stoßen wir auf sehr viele andere Skitourengeher(gruppen), die direkt bei der Talstation Wannenjochbahn gestartet sind. Für uns geht es aber nun rechts weiter, etwas bergab, am kleinen Stuibentallift vorbei, auf eine kleine Anhöhe, mit Blick auf den sehr schattigen Aufstiegsweg zum Stuibensattel. Wir machen kurz Pinkelpause. Der Anstieg zum Stuibensattel ist recht steil und wir müssen etliche Spitzkehren bewältigen, bis uns die Sonne oben am Sattel ins Gesicht blitzt. Nun gibt es eine erste Vesperpause in der wärmenden Sonne und dazu noch schöne Ausblicke. Im Tannheimer Tal sind ganz viele Ballone gestartet und sie reihen sich nun wie an einer Perlenkette in den stahlblauen, wolkenlosen Himmel. Sieht auf jeden Fall sehr eindrucksvoll aus! Wir zählen insgesamt 18 Ballone!! Genug gestaunt, wir müssen wieder aufbrechen, denn jetzt kommen immer mehr Gruppen am Sattel an.
Nun geht es dem dreihundert Meter hohen und steilen Gipfelhang an den Kragen. Hier sind ebenfalls wieder einige Spitzkehren zu meistern und das in der Sonne. Wir kommen ordentlich ins Schwitzen, bis wir oben am Gipfel ankommen. Komplett windstill und warm ist es hier, dazu noch soooo eine Aussicht! Das lädt zum Verweilen ein. Einfach schauen und genießen.
In der Zwischenzeit hat der weite, aber leider schon gut durchpflügte, Abfahrtshang schön aufgefirnt. So lässt er sich ganz gut fahren und wir erreichen schnell wieder den Stuibensattel. Hier kommt das steilste Stück der Abfahrt. Da das Stuibental den ganzen Tag im Schatten liegt, treffen wir hier sogar teilweise noch auf Pulverschnee. Als wir am kleinen Stuibentallift ankommen, fragen wir kurzerhand das sehr freundliche Liftpersonal, ob wir für eine einmalige wirklich sehr kurze Auffahrt, den Lift kostenlos nutzen dürfen. Und tatsächlich, wer hätte das heutzutage in einem Skigebiet erwartet, dürfen wir mit dem Schlepplift fahren. Es gibt es also doch noch, das gute Miteinander zwischen Alpinskifahrern und Tourengehern. Kompliment! Den Rest des Weges fahren wir ziemlich unspektakulär auf der präparierten Piste und das kleine Stückchen durch den Wald zu den Autos.
Leider müssen wir heute auf einen sehr wichtigen Teil einer Skitour verzichten! Alle von uns anvisierten Lokalitäten machen erst später auf, oder haben geschlossen. Somit fällt dieser bei allen Teilnehmern beliebte Programmpunkt ins Wasser 😕. Dann eben nächstes Mal wieder.
Peter Klugger