Karnischer Höhenweg - Via della pace

Ausgeschrieben war die Tour als fordernde, mehrtägige Hüttenwanderung. Anscheinend war das Abschreckung genug, so daß sich nur enthusiastische Frauen zur Tour angemeldet haben.

Am ersten Tag verkürzten wir nach Anreise nach Vierschach bei Sexten den Aufstieg mit der Helmbahn. Den Bus stellten wir noch am Endpunkt ab und trafen uns dann alle abends zum Abendessen in der Gaststube der Sillianer Hütte mit großen Panorama Fenstern und Blick auf die Sextener Sonnenuhr.

Der zweite Tag führte uns entlang des Grats zur Obstanzersee-Hütte. Von dort erkundeten wir noch den Aufstieg zur Pfannspitze, über die es am nächsten Morgen zur Porzehütte gehen sollte. Doch es sollte anders kommen, denn am nächsten Morgen donnerte und blitzte es beim Frühstück recht kräftig vor der Hütte. Das versprochene Wetterfenster schloss sich und so entschieden wir uns zum Abstieg nach Kartitsch, von wo aus wir mit dem Hüttentaxi zum Klapfsee unterhalb der Porzehütte fuhren. Von dort ging es noch etwa 200 Hm über Weiden mit Kühen und Haflingern zur Hütte hinauf. Am Nachmittag erkundeten die Unermüdlichen der Gruppe noch die Porze Scharte, Schauplatz eines Verbrechens im Jahre 1967. Unbekannte hatten dort einen Strommast gesprengt und den Tatort vermint, so daß Alpinis, die den Tatort untersuchen wollten, ums Leben kamen. Bis heute ist nicht endgültig geklärt, wer hinter dem Verbrechen steckt. s. auch Anschlag an der Porzescharte – Wikipedia.

Der nächste Tag galt der Königsetappe. Etwa 17 km und 1200 Hm auf und ab galt es zu bewältigen. Bei gutem Wetter ging es entlang der Frontlinie des ersten Weltkriegs über Grate zum Hochweißsteinhaus. Gegen Ende der Etappe waren alle froh die Hütte erreicht zu haben. Insbesondere die letzten Kilometer mit dem Ziel vor Augen waren recht fordernd, da auf einem schmalen Pfad ein Steilhang gequert werden musste. Sonne und das schwüle Wetter machten diesen Abschnitt eher unangenehm. Zum Glück gab es keine Schneefelder, die manchmal zur Sperrung dieses Wegabschnitts führen.

Mit Kontrastprogramm gings am nächsten Tag weiter. Statt Gratwanderung ging es durch ein Tal mit märchenhaftem Lärchenwald, bis uns am Giramondopass wieder die schroffen Felswände grüßten. Der letzte Anstieg zur Wolayerseehütte war auch schnell geschafft, so daß einem erfrischendem Bad im Wolayersee nichts im Wege stand.

Das nächtliche Gewitter hatte sich am Morgen verzogen, so daß wir trockenen Fußes zur Valentinalm absteigen konnten. Dabei konnten einige Fossilien unmittelbar auf dem Weg begutachtet werden.

Alles in allem passt die Beschreibung der Tour als fordernd. Die Etappen sind teilweise lang und die dabei gebotenen Höhenmeter in Auf- und Abstieg wollen auch bewältigt sein. Neben der Kondition sollte auch das Wetter passen, so daß diese Tour wirklich nicht zu unterschätzen ist.