Skitour - Ruchwannenkopf 2.179m

Es schickt sich an ein traumhafter Tag zu werden heute. Keine Wolke am Himmel und empfindlich kalt ist es, als wir um kurz nach Sieben zu neunt mit unseren Tourenführern Rainer und Florian, aufgeteilt in drei Autos, Richtung Bregenzerwald aufbrechen.

Uiii, ist da viel los auf den Straßen, obwohl wir so zeitig dran sind! Deshalb stellt sich auch die Parkplatzsuche als ziemlich schwierig heraus. Wir müssen uns sogar aufteilen.

Als wir endlich losmarschieren hat es satte minus Zehn Grad! Es tut gut unterwegs zu sein. Sich warmzulaufen, ist jetzt wichtig, da die anvisierte Tour im Hochwinter überwiegend im Schatten verläuft.

Über Schalzbach Vorsäß und weitere, kleinere Hütten geht es über einen schmalen Waldgürtel entlang eines steilen Hangs (den wir in Entlastungsabständen queren) hinein in den großen Talschlusskessel.

Ab hier steigen wir, rechtshaltend, über einen großen Hang, direkt unter dem dreieckigen Felsaufbau des Ruchwannenkopfes in einen weiteren kleinen Kessel. Nun zieht eine Anfangs breite, nach oben hin immer schmäler werdende sehr steile Rinne ungefähr zweihundert Höhenmeter hinauf zum Töbele Joch. Diese Rinne stellt normalerweise immer den Knackpunkt der Tour dar. Hier entscheidet sich, ob der Gipfel erreicht werden kann oder nicht. Durch die ca. zehn bis fünfzehn Zentimeter Neuschneeauflage und der sehr gut angelegten Spur der vorausgehenden Gruppe herrschen aber durchweg sehr gute Bedingungen und wir kommen ohne Probleme oben am Joch an – hier endlich mal wieder Sonne. Von dort aus ist der Gipfel nun schnell erreicht und wir können in der Sonne und ohne Wind sogar eine ausgiebige Rast, mit besten Ausblicken, genießen.

Für die Abfahrt entscheiden wir uns auf die andere Seite, entlang der Felsabbrüche des Zitterklapfens, Richtung Au abzufahren. Florian verspricht uns die schönsten Pulverschneehänge. Er hat nicht zu viel versprochen. Kaum sind wir kurz nach dem Gipfelaufbau über die erste Kuppe, öffnet sich das Gelände und wir haben tatsächlich teilweise unverspurte, ideal geneigte, Hänge vor uns. Na, da haben sich doch die Mühen und die Kälte des Aufstiegs gelohnt! Ich sehe auf jeden Fall keinen von uns, der keinen Spaß hat J! Doch wie es halt immer so ist, die Stauberei ist leider viel zu schnell wieder vorbei L. Nun geht es eher gemächlich in Richtung Au und dem Zwischenziel Bergkristall Hütte. Laut Rainers Recherchen ist sie aber leider geschlossen und macht erst morgen auf. Als wir vorbeikommen, sehen wir im Innerraum ein Licht brennen und wagen nun trotzdem einen Besuch. Kaum zu glauben, aber die Hütte hat wirklich geöffnet. Die Wirtsleute haben das super Wetter spontan mitgenommen und bereits einen Tag früher aufgemacht. Somit können wir unseren Einkehrschwung auf der Sonnenterrasse mit Kaffee, Apfelstrudel mit Vanillesauce und anderen leckeren Kaltgetränken genießen. Es fällt uns danach irgendwie schwer wieder in die Gänge zu kommen und das letzte Stück nach Au zum Parkplatz abzufahren. Jetzt gilt es die versprengten Autos wieder aufzusammeln, damit wieder nach Hause kommen. Ein rundum gelungener Tag heute.