Tour zum Jörihorn (2.845m), 20.06.2021

Es ist eine der ersten Sektionstouren in diesem Berg Jahr. Fast neun Monate waren alle Vereinsaktivitäten verboten. Die Freude auf die bevorstehende Tour ist deshalb dementsprechend groß.

Totenstille herrscht im DAV Bus bei der Abfahrt um 05:30 Uhr um Tourenführer Hubert. Es ist doch recht früh heute und das Wetter ist ziemlich trüb und recht dämpfig, aber es soll bis zum Spätnachmittag halten.

Bereits um 07:30 Uhr stehen wir sieben auch schon abmarschbereit am Parkplatz in Wägerhus am Flüelapass. Direkt an einer Haarnadelkurve des Passes geht es los. Die ersten Wegweiser zeigen uns den Weg Richtung Flüela Wisshorn, unserem ursprünglich geplanten Ziel. Wegen des noch reichlich vorhandenen Schnees in den oberen Lagen und des dadurch heiklen Aufstiegs, haben wir uns als Alternative aber das gleich nebenan liegende Jörihorn ausgewählt.

Anfangs geht es über gut angelegte Steige zügig voran. Schon bald zeigen sich allerdings die ersten Schneefelder. Zuerst an den von der Sonne geschützten Stellen und etwas später sind wir fast nur noch im Schnee unterwegs. Dies hat auch etwas Gutes, denn wir kommen nun ziemlich bequem voran, da der Schnee zwar weich, aber sehr trittfest ist. Nur beim Übergang von Fels zum Schnee ist Vorsicht geboten, wie uns Hubert an einigen Stellen zeigt.

Wir erreichen die Winterlücke, welche den Abzweig zum Flüela Wisshorn darstellt. Hier haben wir einen guten Blick auf den Grat, der zum Gipfel hinaufführt. Wir sehen, dass sich in den kritischen Stellen sehr viel Schnee befindet und es zu Fuß, ohne dementsprechende Ausrüstung, keinen Sinn macht aufzusteigen. Die Skitourengeher gehen im Winter auf fast der gleichen Höhe, links entlang des Berges, in die gut sichtbare Einsattelung und dann von dort recht steil auf den Gipfel. Auch dies ist keine Option für uns.

Eigentlich hat man von hier aus schon einen sehr schönen Blick in Richtung Silvretta. Allerdings ist es heute immer noch so trüb, dass man nicht wirklich weit sehen kann. Deshalb machen wir uns, nach kurzer, windgeschützter Pause auf den nahegelegenen Gipfel des Jörihorn. Es ist ziemlich zugig hier oben, weshalb wir uns bald für den Abstieg bereitmachen. Hubert schlägt eine schöne, ziemlich lange Schneeflanke zum Runtergehen vor. Die Entscheidung ist gleich getroffen, ist der Schnee doch, wie schon beschrieben, super zu gehen. Anfangs recht steil, aber überhaupt kein Problem, verlieren wir in kürzester Zeit über zweihundert Höhenmeter – sehr knieschonend. Somit kommen wir recht angenehm und nicht zu kaputt wieder am Bus an.

Auf dem Weg nach Hause machen wir noch einen Abstecher auf ein Getränk in die Gartenwirtschaft beim Fliegenden Bauer in Wildberg. Leider ist das, mit der Maske aufziehen, Test vorzeigen und Papierkram ausfüllen nicht mehr wirklich so unbedarft und entspannt wie früher. Bin mal neugierig, ob sich das nochmal ändert.

Vielen Dank an Hubert für die schöne Tour – hoffentlich geht es so weiter.