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Hochtouristen üben den Ernstfall

Spaltenbergungskurs 8. + 10. März 2018

 Hilfe !!!  Unser Tourenführer ist auf der Gletschertour in der Silvretta in eine Spalte gestürzt.  Wie können wir ihm helfen?

Dieser Thematik haben sich 6 Teilnehmer unserer Sektion in einem Spaltenbergungskurs angenommen, der schon am Donnerstagabend mit einem Trockentraining der Rettungstechniken – sozusagen im geschützten Bereich- in der Lothar-Weiss-Halle begann. Die Tourenführer Andreas Maurus und Hubert Weber zeigten den Teilnehmern, wie mittels Mannschaftszug oder Bergung mit der Losen Rolle der Gestürzte wieder aus der Spalte befreit werden kann.

Was aber, wenn die Teilnehmer keine Ahnung von Kameradenrettung haben oder den Gestürzten mangels Kraft oder mangelnder Ausrüstung nicht bergen können und auch kein Handyempfang zur organisierten Bergrettung besteht ?

Da bleibt nur zu hoffen, dass der in der Spalte Hängende selbst über das Know-how verfügt, wie er sich selbst aus dieser misslichen Lage befreien kann. Auch darum ging es in diesem Kurs und spätestens am Samstag wurde allen Teilnehmern deutlich, wie schwierig es ist, unter einer überhängenden Wechte sich aus eigener Kraft hoch zu kämpfen. Wer aber die erlernte Technik Schritt für Schritt mit den dafür notwendigen Hilfsmitteln richtig anwenden konnte , dem war der Erfolg nach Aufbietung aller Kräfte und einer großen Portion Überlebenswillen sicher – er schaffte es, wieder an die Schneeoberfläche zu kommen.

Zu wünschen wäre aus Sicht der Tourenleiter, dass sich mehr Hochtoureninteressenten einer solchen Ausbildung unterziehen würden . Es ist nämlich nicht damit getan, alle Verantwortung allein dem Tourenführer aufzubürden in der Meinung, der wird uns schon sicher über den Gletscher führen. Auch ein Tourenführer würde sich freuen, im Ernstfall von seinen Teilnehmern gerettet zu werden, wenn er selbst z.B. aufgrund einer Verletzung sich selbst nicht mehr befreien kann.