Eldorado für Skitouren ???

So stand’s im Programmheft – und so wirbt der Tourismusverband Sellrain-Kühtai für sein angeblich so zauberhaftes Tourengebiet. Dass dieses Gebiet prädestiniert für Ski- und auch Wandertouren ist steht außer Frage – aber halt nur, wenn die Verhältnisse passen.

Schon bei der Anreise ins Kühtai entdecken wir abgeblasene Rücken, Grate und apere markante Erhebungen. Das schaute zunächst nicht sehr vielversprechend aus. Und dennoch – in Rinnen und Mulden die nord- und ostseitig ausgerichtet waren, gab es überraschend gute Bedingungen mit der Einschränkung, dass wir bei all unseren Touren eine erhebliche Lawinengefahr zu berücksichtigen hatten.

So war ich überrascht, dass ich bei unserer ersten Tour auf den Pirchkogel – eine überaus beliebte und deshalb vielbegangene Tour -noch keine Aufstiegsspuren den Hang verzierten. Mit gebührendem Abstand strebten wir dem Gipfel entgegen und wurden mit einer großartigen Aussicht belohnt. Allerdings drängten die eisigen Temperaturen zur raschen Abfahrt.

In unserer Unterkunft in Praxmar angekommen war nach dem Bezug der Zimmer noch ein wohltuender Saunagang zum Aufwärmen eine willkommenen Abwechslung, bevor wir die hervorragende Gastronomie genießen durften.

Bei bedecktem Himmel und kaltem Wind starteten wir am zweiten Tag zum Wetterkreuzkogel, bei dessen Anstieg über einen Waldgürtel und sanfte Hänge die Lawinengefahr gut zu umgehen war. Die Sichtverhältnisse waren dann doch besser als gemeldet und so setzten wir den Aufstieg bis zum Gipfel fort. Aber auch da war wie am Vortag an eine gemütliche Gipfelrast aufgrund des stürmischen und eisigen Windes nicht zu denken.

Der Wetterbericht hatte für den dritten Tag ebenfalls schlechte Sichtverhältnisse in größeren Höhen gemeldet uns so entschieden wir uns für die Tour aufs 1985 m hohe Rangger Köpfl. Von der Talstation in Oberperfuss mit 850 m Ausgangshöhe ergab sich dann doch ein Anstieg von 1150 Höhenmetern und das bei ganz passablen Schneeverhältnissen. Vor der Abfahrt über die Skipiste stärkten wir uns bei der Einkehr auf der gemütlichen Rosskogelhütte mit Apfelstrudel und Germknödel.

Endlich war sonniges Wetter angesagt und die Tour auf die Lampsenspitze direkt von unserer Unterkunft aus war jetzt an der Reihe. Ein eigens eingerichteter Tourenlehrpfad mit sehr informativen Schautafeln begleitet den Anstieg zum Gipfel. Da hieß es natürlich immer wieder einen Stopp einzulegen und die Hinweise und Ausbildungsinhalte für Tourengeher genau und intensiv zu beachten, was wir allerdings die Tage zuvor auch schon fleißig mit einfließen ließen. Nach einer fantastischen Rundschau auf dem Gipfel freuten wir uns auf die Abfahrt über die glitzernden Pulverschneehänge – dank ostseitiger Exposition mit genügend Schnee versehen. Vor unserer Unterkunft übten wir dann noch auf dem LVS-Trainingscenter die Verschüttetensuche und manch einer der Teilnehmer lernte dabei sein LVS-Gerät und dessen Eigenheiten besser kennen und merkte an, dass man diese Übung öfters durchführen sollte.

Der letzte Tag führte uns bei wiederum strahlendem Sonnenschein durch das Klammbachtal zum Kreuzjoch. Diesmal konnten wir dank den wärmenden Sonnenstrahlen und der windgeschützten Lage eine ausgiebige Rast genießen. Dann jedoch gab es kein Halten mehr, denn die Abfahrt über die herrlichen Pulverschneehänge waren ein perfekter Abschluss von fünf erlebnis- und lehrreichen Skitourentagen.